Tag 5 Schwer zu sagen, ob dieser Tag oder der nachfolgende der Höhepunkt der Reise war. Begonnen haben wir mit einer Schlucht, die absolut sehenswert ist, der Cians-Schlucht. An der Einfahrt von Süden bietet sie zuerst viele hohe Sandsteinwände, die sich fast senkrecht nach oben ziehen. Danach wechselt die Schlucht schnell ihre Farbe von Gelb nach Rot und wird dann immer interessanter. Durch schwere Gewitter in der Nacht ist die Straße übersät mit kleinen und größeren Felsbrocken. Es heisst also aufpassen auf unsere Autos! Der Räumdienst ist aber relativ effektiv und die Straßen sind bald frei geräumt. Das Farbenspiel dort ist sehr beeindruckend. Rote Felsen korrespondieren mit grauem Wasser und hellgrünen Pflanzen. Durch die Schlucht tobt ein reisender Fluß. Nächster Pass ist der Croix de Valsberg mit dem Col du Vasson und einer atemberaubenden Aussicht. Danach beginnt eine Abfolge von einigen der besten Pässe, die ich je gefahren bin. Die Cols de Champs und Allos. Enge Naturstraßen mit ihren Wellen, Flickstellen und engen Kurven laden zum Genießen ein. Keinerlei Verkehr ist unterwegs. Absolute Einsamkeit empfängt uns. Der Straßenbelag ist rau und griffig, bietet also viel Spaß am Fahren. Diese Pässe bestechen nicht so durch ihre Landschaft sondern eher durch ihren Anspruch an die Fahrer. Oben auf dem Col d´Allos nehmen wir ein kleine Stärkung zu uns - die haben wir uns auch redlich verdient :-) Ebenso einam und abenteuerlich ist der Col de la Cayolle! Danach kamen wir in eine weitere Schlucht  - der Daluis-Schlucht. Ähnlich rote Felsen wie am Morgen empfangen uns, allerdings scheint mir diese Schlucht noch eindrucksvoller zu sein. An manchen Stellen kann man kilometerweit in andere Schluchten einblicken, man fährt durch enge Tunnel und Felsen überragen die Fahrzeuge. Bei der Ausfahrt aus dieser Schlucht bemerke ich, dass ich zum ersten Mal an diesem Tag in den fünften Gang komme, so viele Kurven bot die ganze Strecke! Auf dem Rückweg zum Hotel liegt ein kleines verträumtes Städtchen, Entrevaux. Sehr sehenswert an einem Hang gelegen, gekrönt von einer Festung des berühmten Festungsbauers Vauban. Das Städtchen besteht fast nur aus mittelalterlichen Häuschen und engen Gassen. Sogar mit Farrrädern hätte man wohl so seine Schwierigkeiten, voran zu kommen.