Tag 4 Auf dem heutigen Programm stehen die Pässe im Herzen der Seealpen und ein Abstecher zur Mittelmeerküste. Von Puget-Théniers aus geht es über den Col de St. Raphael nach Osten. Dieses kleine Pässchen bietet schon viele sehenswerte Stellen und Einblicke in die Bergwelt. Nach einem kurzen Intermezzo auf einer vierspurigen Straße geht’s bei Castagniers hoch auf die Berge. Leider verlässt uns da die Technik bei unserem „Gastfahrzeug“, dem SLK. Zum Glück ist Nizza nicht weit weg und ein Notdienst kommt nach einiger Zeit zur Reparatur. Durch diese unfreiwillige Pause können wir unser heutiges Tagesprogramm nicht ganz durchziehen, aber trotzdem doch die wichtigsten Pässe befahren. Viel Freude haben uns die Straßen in der Gegend Castagniers, St. Antoine, Levens gemacht. Ohne viel Verkehr und gut ausgebaut, natürlich mit genug Kurven. Dann knöpfen wir uns die Städte Nizza und Monaco vor. Als erstes muss man sich dabei auf sehr viel Verkehr und lange Wartezeiten einstellen. Zwischen den beiden Städten gibt es mehrere Verbindungen. Die N7 - die Mojenne Corniche - bietet dabei sehr gute Aussichtsmöglichkeiten auf die Mittelmeerküste. Sie ist die mittlere der 3 Verbindungen. Bei Menton geht’s wieder hoch nach Norden in die Berge. Gleich danach wird auch der viele Verkehr wieder besser und wir kommen wieder in die gewohnte Einsamkeit. Bei Sospel beginnt einer meiner persönlichen Favoriten: der Col de Turini. Weltbekannt als ehemalige Sonderprüfung bei Nacht während der früheren Rallye Monte Carlo, der Nacht der langen Messer. Mein geheimer Traum erfüllt sich und die Straßen sind noch feucht – driften ist also angesagt. Es gelingt mir durch die sehr vielen Schaltmanöver, meine Kupplung fast zum Glühen zu bringen. Auf Passhöhe angekommen, kann ich durch die rutschende Kupplung nur noch unsauber schalten. Allerdings bin ich mindestens 15 bis 20 Minuten bei sehr hohen Drehzahlen rumgekurvt (7000 und mehr) um die Kurven auch „artgerecht“ zu nehmen.  Oben bietet sich aber  Gelegenheit um die ganze gequälte Maschinerie wieder auskühlen zu lassen. Die Abfahrt nach Westen gestaltet sich sehr eng, fast zu eng um die Strecke wirklich flüssig zu befahren. Den Col de Braus konnten wir dann leider wegen Zeitmangels nicht mehr befahren.