Tag 3 Wir kommen jetzt langsam ins Herz der Seealpen. Da die direkte Verbindung gesperrt war (was natürlich erst an der Baustelle angeschrieben war – also 1 Stunde sinnlos hochgefahren) haben wir eine Ausweichroute über Bardonecchia – Sallé  gefahren. Dies war kein Fehler: die Straße über Pian del Colle ist ein sehr schönes Natursträßchen mit schönen geschwungenen Kurven und schöner Landschaft. Am Vortag ist mir auf einer engen Straße ein kleines Missgeschick passiert: einen Moment war ich durch die Karte abgelenkt und schon bin ich durch ein Schlagloch gefahren. Die Felge an der Hinter- achse war beschädigt. Ich konnte zwar noch weiterfahren, aber die Felge war nicht mehr dicht. Ab und zu musste Luft nachgefüllt werden. Glücklicherweise hatten wir einen Kompressor dabei. Zum Trost fürs Auto wurde die Wunde mit einem mit “Aua” beschrifteten Pflaster erstversorgt ;-) In Briancon konnte ich in einem Reifenhandel zum Glück eine andere Felge bekommen. Schwarze Stahlfelge in Verbindung mit 3 Alufelgen sehen zwar nicht gut aus, aber sie erfüllte ihren Zweck und wir konnten ohne große Zeitverzögerung weiterfahren. Nach dem Entfernen der Felge stellte sich erst heraus, dass der Schaden doch relativ groß war. Mit neuen Teilen versorgt konnte ich endlich wieder “beschwerdefrei” angasen - grade zur richtigen Zeit, denn der Col d´Izoard wartete mit seiner tollen Auffahrt auf uns! Eine wunderschön zu fahrender Pass, schön ausgebaut mit tollen Spitzkehren und ohne Gegenverkehr. Nach Herzenslust kann „hochgeheizt“ werden. Auf der Passhöhe befindet sich ein kleine Rastplatz auf dem man die Aussicht genießen kann. Gleich nach der Passhöhe wird dieser Pass aber erst richtig interessant. Felspyramiden und tolle Mondlandschaften begrüßen den Fahrer. Wenige Kilometer nach der Passhöhe ist ein weiterer Parkplatz den man unbedingt ansteuern sollte um diese tollen Felsformationen zu bewundern. Weiter geht’s zum Col de la Bonette. Der höchste geteerte Pass in den Alpen mit über 2800 Metern. Leider spielt das Wetter nicht ganz so mit und es ist bedeckt. Dies hat aber den Vorteil, dass die Spitzkehren feucht sind. Fahrer mit Hinterradantrieb wissen was jetzt folgt: wild wedelnde Autos kommen um die Ecken!! Beschäftigt durch dauerndes Gegenlenken kommen wir dem Pass entgegen. Gerüchteweise war dieser Pass wegen Bauarbeiten gesperrt, aber wir konnten eigentlich kein Schild entdecken. Jedenfalls war an einigen Stellen der Asphalt noch heiß, weich und durch die Feuchtigkeit stark dampfend – ein toller Eindruck beim Befahren. Unsere Reifenprofile sind für die nächsten Jahre auf dem Pass konserviert. Oben, fast auf Passhöhe muss man darauf achten, die Ringstraße um den Gipfel zu benutzen. Auf der Abfahrt findet man nach ein paar Kilometern ein kleines verfallenes „Dörfchen“ direkt an der Straße. Die ehemalige Kaserne bietet Häuschen in jedem Stadium des Verfalls. Weiter geht’s nach Süden zu unserem Etappenziel in Puget-Théniers. Insgesamt hatten wir 3 Übernachtungen in dem dortigen Hotel. Auch sind mehrere Restaurants und eine Pizzeria in unmittelbarer Nähe, falls die französische Küche nicht zusagt.