Tag 13 Heute heißt es auch für uns: die schönen Zeiten in der Villa sind vorüber! Nach 10 Tagen dort geht es wieder nordwärts   Richtung Deutschland. Prinzipiell war es die richtige Entscheidung kein Hotel zu mieten, sondern sich zusammen einzuquartieren.   Die Villa hat weniger gekostet als 10 Nächte im Hotel für je 10 Personen und das Leben dort war erheblich günstiger,   als jeden Tag Frühstück und Abendessen zahlen zu müssen. Grade die Abendessen schlagen in Frankreich ja voll ins Portemonaie.  Dazu gab es genügend Freiraum für alle und wir hatten ja wirklich fast alles was man sich wünschen konnte dort …  Morgens ging es los bis Sospel und von dort aus nicht über den Col de Braus, sondern über den Col de Bruis. Schöne Kurven vertreiben die letzte Müdigkeit aus den Knochen …. Durchs Roya-Tal geht es nordwärts Richtung Tenda. …. und dann kommt er: der berühmt berüchtigte Tenda-Pass!! 48 Kehren dicht an dicht übereinander und dann geht es über 32 Kehren wieder bergab. Die Einfahrt zum Pass ist sehr leicht zu übersehen und nicht ausgeschildert. Dann folgen 31 äußerst enge Spitzkehren mit altem Teerbelag. Schön und relativ einfach zu fahren … macht viel Spaß! Ab Kehre 31 ist der Pass dann für die nächsten 15 Kehren und ca. 5 km geschottert – und zwar äußerst grob geschottert! Seit langer Zeit bin ich keinen solch schlechten Pass mehr gefahren, mehrfaches abräumen der Strecke und Streckenbegehungen vor dem Befahren der Kurve waren nötig. Für die ersten 31 Kurven brauchten wir 10 Minuten – die anderen 15 Kurven benötigten 90 Minuten. Für mein vollgepacktes und mit 2 Personen beladenes Mxchen war es sehr grenzwertig …. Bei nur 4 Grad und null Fernsicht und in kurzen Hosen hielt es uns nicht lange auf dem Gipfel. Die Straße bergab in Italien war fast durchgehend geteert und bis auf einige grobe Schlaglöcher in gutem Zustand. Weiter ging es über Dalmazzo und Dronero ins Maira-Tal. Leider war uns dort das Wetter nicht wohl gesonnen und es regnete. Wer jemals dort in die Gegend kommt, sollte bei Regen äußerst vorsichtig sein. Die übereinstimmende Meinung der 5 Fahrer war: bei Regen unfahrbar!! Es war kaum möglich, sein Auto annähernd auf geradem Kurs durchs Gebirge zu bringen. Dieser Asphalt war der schlechteste, den ich jemals unter den Rädern hatte. Bei Vignale – der Regen hatte mittlerweile aufgehört – fuhrem wir durch ein wildes einsames Gebirgstal nach Elva. Diese Straße hatte ich zufälligerweise bei GoogleMaps entdeckt und sogleich in den Tourplan aufgenommen … Nächster Pass ist der Colle di Sampeyre – im Nebel schlecht zu finden aber wohl landschaftlich sehr sehenswert und eigentlich auch gut zu fahren. Anschließend kommen wir über den dritthöchsten Alpenpass - kaum jemand kennt ihn: den Col de Agnel. Ein Grenzpass zwischen Italien und Frankreich, kaum befahren, nicht breit aber sehr gut ausgebaut und auch hier gilt: sehr schöne Landschaft, wenn nicht grade der Nebel im Weg ist. Oben auf der Passhöhe ist es 1,5 Grad kalt und der Schnee fegt uns um die Ohren und Autos. Gestern noch bei 30 Grad am Mittelmeer gefrühstückt und heute im Schnee …. Die französische Seite bietet dagegen viel besseres Wetter, der Nebel geht schnell weg und sogar die Sonne kommt durch. Dieser Pass ist seltsamerweise fast nicht befahren. Das gefällt uns, denn wir müssen keine Rücksicht beim bergabfahren nehmen …. Einige Kilometer weiter – ich hatte gar nicht mehr dran gedacht – liegt zwischen uns und dem Tagesziel Briancon wieder der Col d`Izoard. Diesen Pass hatten wir ja schon auf der Anreise auf dem Programm. Jetzt gegen 17 Uhr ist fast niemand mehr auf der Straße und wir haben den Pass für uns alleine! Da macht es auch nix, wenn die Sicht diesmal nicht ganz so gut ist.