Dolomiten Wintertour 2004 Als überzeugter Winter-Offenfahren hat mich eine schneesichere Tour ins Hochgebirge immer schon mal gereizt. In Österreich und der Schweiz sind die wirklich hohen Pässe im Winter geschlossen. Die einzigen wirklich offenen Hochpässe liegen in den Dolomiten - und dort glücklicherweise realtiv geballt, so dass man auch viele davon in kurzer Zeit befahren kann. Da ich sowieso einige Tage in Garmisch-Partenkirchen bin, hänge ich die Tour gleich mit dran. Mitfahrer finde ich leider keine, da den meisten wohl eine solche Tour zu gewagt ist. Allerdings begleitet mich für die erste Hälfte des Tages eine kleine aber feine Truppe aus der Münchner Gegend. Ich mache mir vorher allerdings schon einige Gedanken über das, was mich dort erwarten kann und packe einiges an Equipment ein, das mir aus manch misslicher Lage helfen kann. Ausgangspunkt der Tour war Oberammergau. Nach Ettal biegen wir gleich auf die Straße ab, die Richtung Schloss Linderhof führt. Das Schloss ist leider im Moment wegen Umbauarbeiten verhängt, man sieht also nichts vom Gebäude selbst. Auf dem Weg tiefer hinein nach Österreich nehmen die Schneehöhen zu. Danach fahren wir am Plansee entlang, dessen Sträßchen sich parallel zum Ufer hinzieht und sehr reizvoll ist. Von Reutte aus fahren wir dann über Ehrwald nach Garmisch-Partenkirchen. Von dort aus geht es über Vorderriss am Sylvensteinstausee entlang, und über Achental und Achensee weiter. Durch das Zillertal gehts weiter über den Gerlospass ... Danach kommen wir an den Krimmler Wasserfällen vorbei, die man vom Parkplatz aus in ca. 10 Minuten erreichen kann. Ab dort bin ich auf mich alleine gestellt und mache mich auf zum österreichischen Teil der Dolomiten. Ich fahre über Mittersil und durch den Tauerntunnel. Da der Staller Sattel Wintersperre hat, gehts weiter über Lienz bis Sillian. In Silian suche ich mir ein Hotel und übernachte dort. Am nächsten Morgen gings dann von da aus los in die Dolomiten. Da der Wetterbericht starke Schneefälle vorausgesagt hat, bin ich gleich ohne Frühstück in der Dämmerung aufgebrochen. Der erste Höhere Pass waren die "Drei Zinnen" (1809m). Gleich am Eingang steht ein wild winkender "Streckenposten" der italienischen Straßenwacht - naja ich denke mir er will mir seine Überraschung zeigen, denn offene Autos waren heute Mangelware. Gleich nach der ersten Kurve weiss ich aber was los war. Der Schnee wurde auf der Straße zu Glatteis. War eine verdammt miese Mischung - Wasser, Split und Eis wechselten sich alle 2 Meter ab. Der Anstieg war schwierig. Ab ca. 1600m wurde es dann besser, der Schnee taute nicht mehr sondern blieb liegen - der Grip wurde langsam besser... Der nächste Pass war der Falzaregopass (2117m). Ab 1800m war die Schneedecke schon relativ hoch. In den Kurven musste man immer mehr aufpassen um möglichst wenig Schwung zu verlieren und nicht stehen zu bleiben. Zum Anfahren hätte es dann wahrscheinlich nicht mehr gereicht. Auch dieser Pass war trotz immer schlechterem Wetter noch gut zu befahren.