Tag 4
Das Vercors erwartet uns schon! Sogar die Sonne weist uns den Weg in die Gorge de la Bourne!
Eine enge Schlucht, in der die engen Felswände hoch über uns reichen.
An einigen Stellen ist die Fahrbahn mittlerweile durch neue Streckenteile
ersetzt worden. Die alten, mittlerweile im Verfallen begriffenen Straßen, sind
aber noch zugänglich und einsehbar. Gerade hier wird die ganze Kunst der
alten Straßenbauer direkt zugänglich ....
Am westlichen Ausgang der Gorge de la Bourne geht es hoch zu einer meiner Lieblingsstrecken: den Gorges du Nan.
Die mir mittlerweile gut bekannte Straße fasziniert mich aber immer wieder.
Vor den Felsdurchbrüchen bei Presles machen wir noch einen kleinen Fotostopp ....
Die Felsen bei Presles liegen heute leider im Nebel ....
Bevor es in die Gorges du Nan geht, machen wir noch einen kleinen Abstecher durch einen wie verwunschen
wirkenden Wald zum Col du Mont Noir.
Dieses Mal müssen wir uns den Weg in die Gorges zu Nan “erkämpfen!
Nicht nur schlammige und rutschige Strecken erwarten uns heute. Nein! Auch die Berge haben
uns etwas in den Weg gelegt.
Wäre aber doch gelacht, wenn wir dies nicht in den Griff bekommen würden. Ein paar beherzte
Griffe, und der Brocken rutscht von der Straße - der Weg zur Schlucht ist frei :-)
Die Schlucht liegt vor uns und ich kann am Eingang wieder meine Aufkleber anbringen. Seit 2008 kleben meine Aufkleber dort.
Immer noch halten sie bombenfest und sind nicht verblasst. Fast scheint es so, als hätte ich dieses Schild exklusiv für meine Touren :-)
Immer wieder aufs Neue atemberaubend ist die Trassenführung auf dieser Straße. In die senkrechten Felswände regelrecht
hineingesprengt führt die Straße am Abgrund entlang. Mehrere hundert Meter tief geht es von hier aus runter ...
Glücklicherweise ist auf diesen engen Straßen sehr wenig los. Begegnungsverkehr gestaltet sich hier
manchmal als sehr schwierig. Ausweichstellen gibt es nur wenige ....
Unser nächstes Ziel ist weiter östlich in Hauterives.
Dort machen wir zunächst mal ein Picknick mit unseren
mitgebrachten Einkäufen.
Ziel in Hauterives ist das zumindest in Frankreich weit bekannte “Palais Ideal”. In Deutschland ist es weniger bekannt.
Das Palais Ideal ist ein Bauwerk, das der Briefträger Ferninand Cheval Anfang des 20. Jahrhunderts nach jahrzehntelangen
Bauarbeiten fertig gestellt hat.
Das Palais Ideal ist ein völlig surreales Bauwerk. Aber wenn man sich nur kurz darauf einlässt, ist man von diesem Bauwerk
schnell fasziniert. Tausende oder fast gefühlte Millionen von verschiedensten Details schmücken das Bauwerk. Man kann
stundenlang daran, darauf und darin herumspazieren und findet doch immer wieder neue Details.
Beim Palais Ideal wird mir bewusst, wie Nahe sich Verrücktheit und Genialität manchmal sind ....
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